Zum Nachdenken:
Wir wünschen nicht, dass einige alte Waldabschnitte für immer verschwinden sollen und wertvolles Ackerland zuasphaltiert wird. Wenn über Klimaveränderungen oder die derzeitige Trockenheit gejammert wird, aber gleichzeitig – ohne ernsthafte Alternativen bei den Planungen miteinzubeziehen – eine 22 Hektar Land verbrauchende neuerdings bis ca. 50 Millionen Euro teure Straße als alleiniges Allheilmittel versucht wird durchzuboxen, dann verlangt der gesunde Menschenverstand unbedingt ein Dagegenhalten.
Wir sehen keinen Sinn im Vorhaben, trotz geplanter StUB und angeblich angedachten Verbesserungen im ÖPNV als Konkurrenz dazu eine weitere großräumige Südumgehung zu realisieren. Gerade die StUB wird durch diese Straße völlig in Frage gestellt. Der Grundgedanke sollte doch sein, dass durch den verstärkten Einsatz öffentlicher Verkehrsmittel die Verkehrsbelastung reduziert wird, und dadurch wieder ein erträgliches Maß an Verkehrsaufkommen in den betroffenen Bereichen eintritt. Dies würde aber konterkariert durch eine weitere, südliche Umgehungsstraße.
Der Ausspruch „Mehr Straßen bringen immer mehr Verkehr“ ist heutzutage kaum zu widerlegen. Auch bei der Nordumgehung hieß es, damit sind die Verkehrsprobleme Herzogenaurachs gelöst, was sich leider als falsch erwiesen hat. Heute haben wir das Problem, dass die Politik Verkehrsprobleme in erster Linie durch mehr Straßenverkehr lösen will, dabei den Schienenverkehr auch im Schwerlastverkehr immer mehr ins Abseits befördert.
Wir würden es daher begrüßen, wenn sich der Herzogenauracher Stadtrat für ein Verkehrskonzept entschließen könnte, das wenig Natur belastet und trotzdem den Menschen hilft. Neue Straßen produzieren für die Zukunft lediglich zusätzlichen Flächenverbrauch, durch weitere Straßen entstehen Gewerbe- und Wohnbaugebiete.
Wir sind daher der Meinung, dass der Stadtrat nochmal in Klausur gehen sollte und seine Verkehrsplanung auf Basis einer Optimierung Öffentlicher Verkehrsplanung bei gleichzeitiger Minimierung von Naturzerstörung überdenken sollte. Unsere Aufgabe ist es nicht, die Alternativen aufzuzeigen. Aber wir wollen darauf hinweisen, dass es diese weiterhin gibt. Wir wollen damit an einem Beispiel den Anstoß geben, nochmals gründlich darüber nachzudenken.
Unsere ÖPNV Alternativen:
- StUB und Bahn entlang Aurachtal aktivieren
- Fahrradweg durch das Aurachtal durchgängig gestalten
- Park&Ride-Plätze am Stadtrand errichten
- Herzo-Bus-Linien erweitern, Shuttle-Busse im 5-10 Minuten-Takt einführen
- Logistik der großen innerstädtischen Betriebe an die BAB oder nächsten Bahnhof
- Tages-P&R-Ticket mit Bonussystem kombinieren
- Apps zur Bildung von Fahrgemeinschaften forcieren
- Tickets durch Arbeitgeber subventionieren
- Anreizsysteme für ÖPNV schaffen
- Alternative, moderne, attraktive Zubringersysteme zu Schaeffler schaffen (Urbane Seilbahn)
ein verfügbares Gleis für die Aurachtalbahn in Bruck